Die Geschichte des Heimathauses Laxten / Brockhausen.
Der Name Laxten wird auf das Wort „lake“ = Sumpf, sumpfige Wiese zurückgeführt. Der früheste Hinweis auf Laxten stammt aus dem Jahre 1490. 1549 wird Laxten erstmals als Bauerschaft bezeichnet. Laxten gehörte mit den umliegenden Gemeinden zum Kirchspiel Lingen. 21 Hofstellen zählte Laxten 1555 in einem Güter- und Abgabenverzeichnis, darunter vier, die die Bauerschaft Brockhausen bildeten. Die meisten dieser Hofstellen lagen um den Laxtener Esch. Davon waren vier Vollerben, fünf Halberben, zwölf Brinksitzer. Zu den Brinksitzern zählte auch Pedde Johan, der erste Besitzer des jetzigen Heimathofes. Der verbreitete Haustyp in Laxten war in seiner Nutzungsweise auf die wirtschaftlichen Erfordernisse zugeschnitten: Die Wohnung des Bauern, die Viehstallung und die Ernte. So hatte der Bauer seinen gesamten Besitz unter Kontrolle.
Die bäuerliche Wohnkultur im 18. Jahrhundert bietet das Haupthaus des ehemaligen Hofes Pedde, das heutige Heimathaus. Es wurde im Jahr 1768 als Fachwerkbau aus Eichenholz errichtet.
2 Skizzen aus dem Heimatbuch von Laxten Seite 39 hier einfügen.
Das Holz kam aus hofeigenen und Forsten des Landesherrn. Für die Dacheindeckung nahm man Riet aus dem Ochsenbruch (Brögbern) oder Stroh. Lehm für die Wände kam aus der gemeindeeigenen Lehmkuhle im Laxtener Sand.
Im Haus Pedde gab es eine Diele, die man mit Erntewagen durch ein Einfahrtstor befahren konnte. Rechts waren die Pferde- und links die Rinderställe. Durch eine Wand abgetrennt befand sich die Küche. Da es noch keinen Schornstein gab, war der Raum stets mit Rauch gefüllt. Erst im 19. Jahrhundert baute man auf dem Hof Pedde eine massive Herdwand und einen Schornstein in die Küche ein.
Hinter der Küche lag das sogenannte Kammerfach mit einer unterkellerten Upkammer und zwei ebenerdigen Räumen, in denen die „Butzen“, Schrankbetten, eingebaut waren, die auch Brutstätten für Ungeziefer und Krankheiten waren.
1853 bekam Johann Heinrich Stahljans durch Heirat den Hof Pedde. 1912 übernahm die Familie Felschen den Pachthof Pedde, den sie in den siebziger Jahren aufgab. Im Herbst 1987 kaufte die Stadt Lingen die Hofstelle Stahljans und der Heimatverein Laxten / Brockhausen beantragte beim Ortsrat und der Stadt Lingen den Erhalt der Hofstelle und die Renovierung der stark beschädigten Bausubstanz. Zwischenzeitlich nutzte der Bäckermeister Aloys Klaas das Haus zur Pferde- und Rindviehhaltung. Am 1. August 1989 begannen die Abbruch- und Bauarbeiten.
Ende Juli / Anfang August 1992 erfolgten dann die Einweihungsfeierlichkeiten.
Heutzutage ist reges Leben im Heimathof. Viele Gruppen wie Hausgruppen, Hofgruppe, Archivgruppe, Tanzgruppe usw. haben hier ihr Zuhause.
Archivgruppe W. Nowak




